In charmant gebrochenem Deutsch verknüpft Gustavo Eda seinen nicht alltäglichen musikalischen Werdegang mit der Hochkultur in der japanischen Musik. Erzählend, singend, spielend und lächelnd weiß der vielfach gefeierte Tenor sein Publikum mit dem Themenkonzert „Minyo – ein moderierter Streifzug durch japanische Klangwunder“ zu begeistern.

 Der Brasilianer mit japanischen Wurzeln antwortet auf die Frage, warum ihm Minyo so sehr am Herzen liege: „Nicht nur die musikalische Schönheit von Minyo fasziniert mich bis heute, sondern vor allem, dass diese an sich so schlichten, aber oft leidenschaftlichen ‚Volksgesänge‘ fast jeden Menschen ansprechen und berühren – völlig unabhängig vom musikalischen Background. Eine ähnliche Schönheit und Leidenschaft entdeckt man auch im traditionellen Liedgut und in der Volksmusik anderer Länder, ganz gleich auf welchem Kontinent. Meine Begeisterung für diese Musik möchte ich mit dem Publikum teilen. In meinem moderierten Themenkonzert werde ich als Solist singen, aber auch die traditionellen Instrumente spielen. Am allerbesten aber begreift man den ‚Kern‘ dieser faszinierenden Musik, wenn man gemeinsam mit anderen singt und dabei Freude hat. Das ist es, worum es mir geht. Bevor ich zur klassischen Musik kam, galt mein Interesse vor allem der internationalen Volksmusik. Ich erforschte und interpretierte das Liedgut der ganzen Welt. Mein Weg begann in Japan, wo ich zwei Jahre lebte und bei einem japanischen Meister Minyo singen lernte. Minyo, das sind mündlich überlieferte, traditionelle japanische Volkslieder. Sie werden solo oder in der Gruppe gesungen. Auch die Begleitinstrumente lernte ich damals spielen.“

 Biografie: Gustavo Eda (Tenor), geboren in Brasilien, studierte zunächst traditionelle japanische Musik (Minyo) bei Meister Shuusei Ogita in Sagamihara (Japan). 2009 erhielt er beim Kanto-Wettbewerb für Minyo-Musik in Tokyo die Silbermedaille. Für seine überaus erfolgreiche Teilnahme als Vertreter Brasiliens bei der International Esahi Oiwake Competition 2011 und beim International Song Contest of Japan 2012 wurde ihm als Preis die offizielle Lehrbefähigung in dieser musikalischen Kunstgattung verliehen. Zwischen 2010 und 2013 studierte Gustavo Eda Klassischen Gesang an der Federal University of Minas Gerais in Brasilien. In dieser Zeit war er u. a. Mitglied im Ars Nova Choir und im Vokalquartett Libertas. Derzeit setzt er seine Gesangsstudien bei Michael Gehrke an der Musikhochschule Lübeck fort. Mit der Internationalen Chorakademie Lübeck konzertiert er international unter bedeutenden Dirigenten. Als Solist sang Gustavo Eda die Tenorpartien in den Kantaten und Passionen Bachs, in Mozarts Requiem sowie in diversen Opernprojekten der MHL, u. a. Mozarts „Apollo und Hyacinthus“ (Oebalus), Purcells „Dido & Aeneas“ (Aeneas) und Mascagnis „Cavalleria Rusticana“ (Turiddu). Gustavo Eda ist seit 2014 Stipendiat von MusikERkennen, den moderierten Themenkonzerten der Förderergesellschaft der Musikhochschule Lübeck e. V.

 

(-ff)